Unser Kinderheim in Trujillo während der Ausgangssperre

 Schwester Clara-María, die Leietrin unseres Kinderheims in Terujillo, schickt uns einen Bericht vom Leben im Heim während er Corona-Krise

Ostertage 2020 im Kinderheim

 

" Von den 40 Kindern im Heim sind 22 im schulpflichtigen Alter. Diese können jetzt den Unterricht nicht mehr persönlich besuchen, alles ist online. Das Problem dabei ist, dass die Schwestern damit überlastet sind, den Mädchen bei den Hausaufgaben zu helfen und sie virtuell zu verschicken. Seit einigen Jahren haben wir eine Lehrerin, die uns bei den Hausaufgaben hilft, aber unter den aktuellen Umständen reicht die Unterstützung dieser Lehrerin nicht, da sie mit jedem Mädchen einzeln ihre Seite im Webportal aufrufen muss, danach oft die Stunde noch einmal erklären und dann die Hausaufgaben begleiten muss. Dabei müssen wir immer bedenken, dass die meisten unserer Mädchen mit ihrer persönlichen Geschichte oft nur niedrige Schulleistungen schaffen.

Die drei Computer, die uns hier im Heim zur Verfügung stehen, wurden rar, da unsere 22 Mädchen täglich zwei bis drei Stunden virtuellen Unterricht besuchen. Daneben müssen sie dann auch noch alle Aktivitäten jedes Kurses ausdrucken, durcharbeiten und zu einem von jedem Lehrer der Schule angegebenen Termin versenden.  Das erfordert eine Menge Koordination, klappt aber meistens doch irgendwie.

Darüber hinaus waren wir gezwungen, mit unserem Unterstützungspersonal (Psychologinnen, Lehrerin, Gruppenassistentinnen, Köchin usw.) Anpassungen der Arbeitszeiten vorzunehmen. Sie bleiben nun oft tagelang auch über Nacht, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, sowohl bei unseren Kindern als auch bei den Mitarbeitern, die unser Heim betreten.

Neben der Bildung haben wir natürlich auch andere Grundbedürfnisse wie Nahrung, Gesundheit, Kleidung usw.. Die Lebensmittel werden nun komplett per Lieferung gekauft.  Außerdem haben wir beschlossen, allen Kindern neue Kleidung zu kaufen und in jeder Gruppe antibakterielle Seife zu verwenden, die von den Ordensschwestern ausgegeben wird. Diese neuen Sicherheitsmaßnahmen haben natürlich erhöhte Kosten verursacht.

Den Schwestern und Kindern geht es gut, nur mit einigen Schwierigkeiten einer gewöhnlichen Erkältung aufgrund des Klimawechsels. Wenn ein Kind irgendein anderes Thema mit der Gesundheit hat, können wir es mit einem autorisierten Taxi trotz der Ausgangssperre zu einem Privatarzt fahren, sodass wir im Moment auch alle gut medizinisch versorgt sind.

Schließlich versuchen wir auch, dass unsere Mädchen so gut es geht ihre Freizeit haben.  Und wir stärken den spirituellen Teil, indem wir unsere Gebete vereinen, um unseren guten Vater Gott zu bitten, diese Pandemie zu beenden und besonders unseren Brüdern und Schwestern, den Ärmsten und Bedürftigsten, zu helfen.

Mit diesem kurzen Bericht grüße ich Sie herzlich aus Trujillo

Ihre Schwester Clara-Maria Siesquén

Die Hasuaufgaben werden Online angesehen.
Die Hasuaufgaben werden Online angesehen.

 

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