Dauerregen, Dengue und Corona: Soritor im Frühjahr 2021

Schwester Gisela schreibt: „Es ist nun mehr als ein Jahr her, dass die traurige und schmerzhafte Situation, die durch Covid verursacht wurde, begann und auf der ganzen Welt Millionen von Menschen sich infizierten und viele von ihnen sterben mussten.

In dieser Zeit wurde unser geliebtes Soritor nicht nur von der Pandemie betroffen, sondern auch von schweren und ständigen Regenfällen, die Überschwemmungen und Dengue-Fieber verursachten. All dies hatte Auswirkungen auf die Landwirte, da viele Flüsse überliefen und viele Ernten überfluteten. Diese Überschwemmungen verschlechterten auch bestimmte Straßenabschnitte und Zugänge zu Dörfern, was in einigen Fällen zu Erdrutschen, Bodensenkungen und Überschwemmungen führte. Die Märkte wurden überflutet, so dass alle Produkte der Händler in den großen Wassermassen untergingen. Viele Häuser sind betroffen, meist arme und bescheidene Familien, die unter dieser Situation am meisten leiden.

Diese zweite Pandemiewelle hat aktuell für uns sehr schockierende Auswirkungen, denn die Krankenhäuser sind zusammengebrochen, ohne Intensivbetten und ohne ausreichende Sauerstoffversorgung. Eine hohe Zahl der Verstorbenen ist relativ jung, viele von ihnen sind Bekannte, ganze Familien infiziert, mit unterschiedlichen Symptomen, starken Kopf- und Rückenschmerzen, Atemnot, keine Lust zum Essen usw. Die aktuellen und kommenden Todesfälle sind nicht eine direkte Folge der Verwüstungen durch das neue Coronavirus, sondern der mangelnden Versorgung in den Krankenhäusern. Viele warten an der Krankenhaustür auf ein Bett.

 

Der Pfarrer von Soritor, P. Pablo, war sehr krank, er hatte sich angesteckt, weil er die Kranken besuchte, um das Sakrament der Krankensalbung zu spenden. Schw. Mariana war auch bei Covid-Patienten, aber Gott sei Dank hat sie es nicht bekommen. Schw. Gisela wurde positiv getestet, aber sie hatte keine Symptome.

 

In Peru werden viele Maßnahmen ergriffen, um eine Ansteckung zu vermeiden, wir haben eine Ausgangssperre von 9:00 bis 16:00 Uhr und die Sonntage sind Tage der kompletten Ruhe. Es müssen jetzt Doppelmasken und Gesichtsschilde verwendet werden, aber all das reicht nicht aus: die Ansteckungen und die Todesfälle nehmen zu.

Im Urwald ist der Dauerregen sehr spürbar, denn die Dorfbewohner sagen, es gibt keinen Tag, an dem es nicht regnet, das ist nicht normal. Eine traurige Erfahrung war das, was wir am 21. März erlebten, es regnete 24 Stunden ohne Unterbrechung und sehr, sehr stark. Dies hatte zahlreiche Folgen in Soritor und in der Umgebung: Häuser und Geschäfte waren überflutet, die Leute holten Eimer um Eimer Wasser heraus und es gab keine Chance, zu einem Ende zu kommen. Unser Haus war auch überflutet und wir mussten mehr Rohre verlegen, damit das Flusswasser auf die Straße abfließen konnte. Auch der Markt von Soritor hat mir viel Kummer bereitet.

In einem Weiler von Soritor, genannt Lucero, haben etwa 10 Familien alles durch den Regen verloren, Gott sei Dank erhielten diese Familien bald Hilfe von der Regionalregierung, von der Caritas und von vielen fürsorglichen Menschen, die diese Familien unterstützten. Wir Schwestern unterstützen die betroffenen Familien unserer Gemeinde mit Lebensmitteln.

All diese schweren Regenfälle bringen als Folge das Denguefieber, verursacht von der Dengue-Mücke, die in den Überschwemmungsgebieten lebt. Das ist eine schreckliche Krankheit, die Symptome sind ähnlich dem Covid.

Unser liebes Volk macht eine furchtbar schwierige Zeit durch, weil die Armut zunimmt, weil Familien, die krank sind, nicht arbeiten können.

In diesen Zeiten der Pandemie ist, wie Papst Franziskus sagt, Solidarität heute notwendiger denn je, "um besser aus dieser Krise herauszukommen, müssen wir es gemeinsam tun, in Solidarität". Wir verbinden uns mit den Anliegen des Heiligen Vaters und in diesem Monat der Gottesmutter, damit sie bei ihrem Sohn Jesus Fürsprache hält, damit diese Pandemie ein Ende findet.“  (Brief vom 15.05.2021)

 

Wenn Sie die Arbeit der Station in Soritor unterstützen möchten, finden Sie hier das aktuelle Jahresprojekt 2021.

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